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licherweise, um Verwechslungen mit der Bedeutung des Buchstabens „K“ im

Zusammenhang mit den Modellen SS zu vermeiden, bei denen das „K“ für das

kurze Fahrgestell stand und nicht wie bei den späteren Baureihen 500 und 540

für „Kompressor“).

Die meisten Karosserien für die leistungsstärksten Fahrgestelle von Mercedes-

Benz wurden im hauseigenen Karosseriebaubetrieb in Sindelfingen gefertigt.

Manche Kunden jedoch ließen ihre Fahrzeuge bei Erdmann & Rossi in Berlin

karossieren, einem der damals wichtigsten unabhängigen Karosseriebauer in

Deutschland. Willi Erdmann hatte die von Anfang an erfolgreiche Stellma-

cherei 1897 in der Berliner Luisenstraße gegründet. 1906 trat Eduard Rossi in

die Firma ein, die 1908 in einen neuen und größeren Betrieb in der Nähe des

Oranienburger Tors umzog, um sich voll und ganz auf die Herstellung von Ka-

rosserien für Automobile zu konzentrieren. Als Rossi ein Jahr später bei einem

Verkehrsunfall tödlich verunglückte, übernahm der schon halb im Ruhestand

befindliche Erdmann wieder die Geschäftsleitung, um alsbald Friedrich Pe-

ters als Nachfolger einzusetzen. Peters, dem ebenso viel persönlicher Charme

wie kaufmännisches Geschick nachgesagt wurde, heiratete eine wohlhabende

Kundin von Erdmann & Rossi und übernahm die Firma.

Schon früh hatte Peters von Angehörigen des deutschen Hochadels Aufträge

erhalten, außerdem wurde er vom Kaiser beauftragt, Fahrgestelle in Blech zu

kleiden, die als offizielle Geschenke an Staatsoberhäupter in aller Welt über-

geben werden sollten. Seit dem Umzug in einen eigens gebauten Betrieb im

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| SUNDAY GAZETTE 213/2015